DDR von A-Z, Band 1965

Neokolonialismus (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1962 1963 1966 1969 1975 1979 1985


 

[S. 305]Nach den Theorien sowjet. und sowjetzonaler Historiker die gewandelte Form des Imperialismus, in der die westliche Bourgeoisie ihre in den unabhängig gewordenen jungen Nationalstaaten Afrikas und Asiens verlorenen Positionen ökonomischer und politischer Art angeblich zurückzugewinnen trachtet: durch Unterstützung der früher mit ihnen kollaborierenden dünnen feudalbourgeoisen alten Oberschicht, durch profitorientierten Handel und Kapitalexport, an politische Bedingungen geknüpfte hochverzinsliche Kredite u.a.m. Der Begriff des N. dient vor allem der politischen Anti-West-Agitation der Bolschewisten gegenüber den Entwicklungsländern (Nationaldemokratie) und der übrigen Weltöffentlichkeit. Dabei wird der Vorwurf des N. auch gegen Staaten erhoben, die wie die BRD weder Kolonien besaßen noch koloniale Interessen verloren haben. (Lager)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 305


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.