
Ostseewoche (1965)
Siehe auch:
Seit 1958 alljährlich im Sommer in Rostock als Gegenstück zur „Kieler Woche“ veranstaltete Festwoche, die eine politische Interessengemeinschaft der Ostseestaaten herausstellen, in Wirklichkeit der sowjet. Ostseepolitik dienen soll. Die O. wird zu politischer Propaganda ausgenutzt, wobei z. B. wirtschaftliche Fragen, Propaganda für den Frieden, Kulturkonferenzen und Sport herhalten müssen. — Die „Arbeiterkonferenz der Ostseeländer, Norwegens und Islands“, die seit 1958 mit der O. verbunden wird, heißt seit 1960 auch „Nordeuropäische Arbeiterkonferenz“. Ihre umstürzlerische prosowjetische Arbeit wird zwischen den jeweiligen O. geleitet von dem „Ständigen Komitee der Nordeuropäischen Arbeiterkonferenz“. (Vors.: Rudolf Speckin (SED) in Rostock) Da die SU die Wehrlosmachung Nordeuropas und der BRD anstrebt, stand auf der O. 1964 der „Verzicht auf Kernwaffen“ neben der Hetze gegen die angeblich kriegstreiberische BRD im Vordergrund. — Diese O. wurde verbunden mit O.-Treffen nicht nur von kommun. und prokommun. Gewerkschaftern (5 Tage lang!), von Frauen und Jugendlichen, sondern u.a. auch von Bauern, Juristen, Wissenschaftlern und Kommunalpolitikern.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 314