DDR von A-Z, Band 1965

Produktionskomitees (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1966 1969 1975 1979


 

Auf dem VI. Parteitag der SED angekündigte und [S. 337]seit der zweiten Hälfte des Jahres 1963 in den „volkseigenen“ Betrieben eingeführte Organe der Produktionspropaganda und der Kontrolle der Produktion durch die SED (Produktionsprinzip). Mit der Bildung von P. hat die SED die Zuständigkeit für die Produktionspropaganda in den Betrieben dem FDGB aus der Hand genommen. Die Organe des FDGB in den Betrieben sind nunmehr eindeutig direkt den Weisungen der Betriebsparteiorganisation der SED unterstellt worden. Nur in solchen Betrieben, in denen noch kein P. gebildet wurde, sind sie noch voll für die Produktionspropaganda zuständig.

 

Die P. lösen in den Großbetrieben die Ständigen ➝Produktionsberatungen ab. Von letzteren unterscheiden sich die P, dadurch, daß der Vorsitzende nicht mehr ein FDGB-Funktionär, sondern jeweils der erste Sekretär der Betriebsparteiorganisation der SED ist. Daß in den P. mehr Fachleute (Ingenieure, Wirtschaftler, Meister, Facharbeiter) tätig sein sollen, ist nur ein gradueller Unterschied. Es ist anzunehmen, daß die SED kaum bessere Ergebnisse als der FDGB darin erzielen wird, die Arbeiter davon zu überzeugen, daß ihre Interessen identisch seien mit den Absichten der Partei.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 336–337


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.