DDR von A-Z, Band 1965

Revanchepolitik (1965)

 

 

Siehe auch:


 

Als R., häufig auch als Revanchismus, bezeichnet das Regime alle Bemühungen, die 1945 offengebliebenen Gebietsfragen zu erörtern, um sie auf dem Verhandlungswege zu lösen. Jede Erörterung vor allem der deutschen Ostgebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie lehnt das Regime scharf ab, weil sie angeblich zum Kriege gegen den Sowjetblock führe. R. wird vielen führenden Politikern der BRD aller Parteien vorgeworfen. Als R. stellt die [S. 366]SED auch die völlig rechtmäßigen Bemühungen weitester demokratischer Kreise und der Reichskabinette zwischen 1919 u. 1932 hin, einschneidende Bestimmungen der Versailler Regelung von 1919 friedlich zu revidieren. Mit seinen Behauptungen über „R. in Westdeutschland“ versucht das Regime, die BRD als einen Kriegstreiber hinzustellen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 365–366


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.