DDR von A-Z, Band 1965

Technik (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1963 1966


 

Die technische Ausstattung der Produktionsbetriebe entspricht — wie auch vom Regime offen zugegeben wird — im allgemeinen nicht dem durchschnittlichen Weltstand (Weltniveau). Sehr häufig wird mit veralteten Fertigungseinrichtungen produziert, und daher entsprechen vielfach auch die Erzeugnisse nicht dem neuesten technischen Weltstand (Qualität der Erzeugnisse). Die Ursache für den Rückstand in der industriellen Fertigungstechnik ist in erster Linie in der außerordentlich hohen Exportquote bei den Erzeugnissen des Maschinenbaus zu suchen. Die systematisch betriebene Unterordnung der mitteldeutschen Wirtschaft unter die Interessen der SU (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) findet darin ihren Ausdruck: mehr als die Hälfte der in der SBZ erzeugten Maschinen und Industrieausrüstungen wird ostwärts exportiert (Vergleichen der BRD beträgt der entsprechende Exportanteil nur etwa 30 v. H.). Nach offiziellen sowjetzonalen Angaben betrug im Jahre 1960 der Exportanteil z. B. bei Werkzeugmaschinen in moderner Ausführung bis zu 80 v. H. Die gleichen Maschinentypen werden aber dringend in der Industrie der Zone benötigt. In der T. der Industriebetriebe der SBZ wird solange keine entscheidende Wende eintreten können, wie die Exportquote weiterhin so hoch bleibt und solange das Regime nicht in der Lage ist, ausreichende Investitionsmittel für die Ausstattung der Industrie mit modernen technischen Ausrüstungen bereitzustellen. (Plan Neue Technik, Revolution)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 429


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.