DDR von A-Z, Band 1965

Bauer (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1966 1969 1975 1979


 

Eigentümer oder Pächter eines hauptberuflich genutzten Landgrundstücks, dessen Merkmalsbestimmung und Kategorisierung nach unterschiedlichen Gesichtspunkten vorgenommen wird. Die geläufigen B.-Begriffe erfahren willkürlich veränderte Ausdeutungen nach kommun. Grundsätzen. Im Sinne des Klassenkampfes auf dem Lande wird differenziert zwischen „werktätigen“ Kleinbauern mit „reiner Warenproduktion“ ohne Kapitalakkumulation und „Ausbeutung“ fremder Arbeitskräfte sowie zwischen Mittel- und Großbauern (bis bzw. über 20 ha LN), die angeblich „kapitalistische“ Merkmale in mehr oder weniger starkem Maße aufweisen und also Zielscheibe des Kampfes sind. Die Unterscheidung zwischen Alt- und Neubauern war eine Folge der Bodenreform; nach 1952 wurde zwischen Einzel- und Genossenschaftsbauern unterschieden. Der Kampf gegen die „Großbauern“ wurde immer mehr zu einem Kampf gegen die noch privat wirtschaftenden Einzelbauern, unabhängig von der Größe ihrer Betriebe. (Agrarpolitik)

 

Literaturangaben

  • Merkel, Konrad, und Eduard Schuhans: Die Agrarwirtschaft in Mitteldeutschland — Sozialisierung und Produktionsergebnisse. (BB) 2., erw. Aufl. 1963. 200 S. m. 53 Tab. (Führt M. Kramers Schrift fort.)

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 54


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.