DDR von A-Z, Band 1965

Kontakte (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1963 1966 1969


 

Mit K. werden alle menschlichen und amtlichen Beziehungen über die Demarkationslinie hinweg bezeichnet, also sowohl die spontanen, „natürlichen“ (z. B. auch sportlichen, Sport) zwischenmenschlichen Beziehungen wie die gesteuerten Verbindungen, die (etwa im Sinne des Kampfplanes 1958 der Nationalen Front) der kommun. Agitation und Infiltration in der Bundesrepublik dienen, wie schließlich auch der Amts- und Rechtshilfeverkehr zwischen amtlichen Stellen der Bundesrepublik und des Sowjetzonenregimes, der (häufig auch als „technische K.“ bezeichnet) auf gewissen Gebieten noch fortbesteht, obschon er durch Handhabung im Geiste der bolschewistischen ➝Parteilichkeit und die Tendenz des Regimes zu völliger Absperrung immer mehr behindert und in manchen Beziehungen (z. B. Lastenausgleich, Wiedergutmachung sowie in allen Angelegenheiten der Flüchtlinge) schon frühzeitig eingestellt wurde. Seit langem versucht das Regime, alle Gespräche über technische K. auf die Ebene „zwischenstaatlicher“ Verhandlungen zu heben, um seiner These von der Existenz zweier (bzw. dreier) deutscher Staaten Geltung zu verschaffen (Spaltung und Wiedervereinigung Deutschlands). (Kultureller Austausch)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 228


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.