DDR von A-Z, Band 1965

Kulturelle Massenarbeit (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1966 1969


 

Pj. für alle Maßnahmen der SED, der übrigen Organisationen und des Staatsapparats, die unter Ausnutzung der kulturellen Bedürfnisse der Menschen und meist unter Mißbrauch kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen im Sinne der SED bewußtseinsbildend und produktionsfördernd auf die Bevölkerung wirken sollen. Hauptträger der KM. sind die Gewerkschaften (FDGB). Wichtigste Aufgaben der KM. sind:

 

1. Ideologische und politische Stimulation im parteilichen Sinn zur Verstärkung des sozialistischen ➝Bewußtseins, in deren Dienst auch die Kunst gestellt wird (Agitation, sozialistischer Realismus).

 

2. Erhöhung der „fachlich-wissenschaftlichen“ Kenntnisse der Werktätigen (Produktionspropaganda). Diesen Zwecken soll die Einrichtung von „Kulturklubs“, Kulturkommissionen, Betriebsakademien u.ä. dienen. Für die KM. werden sowohl im Staatshaushalt als auch im Haushalt der Gewerkschaften und der Betriebe erhebliche Mittel bereitgestellt. Um die Belegschaftsmitgl. für Veranstaltungen der KM. zu interessieren, werden Zirkel für Gesang, Volkstanz, Laienspiel, Fotografie u.a. unterhalten. (Kulturpolitik, Bewußtseinsbildung, Kulturfonds, betriebliche ➝Kulturstätten, Kulturhaus, Dorfklubs, Freizeitgestaltung)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 241


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.