DDR von A-Z, Band 1965

Ministerium des Innern (MdI) (1965)

 

 

Siehe auch:


 

Bis Juni 1955 oberstes Führungsorgan der bewaffneten Streitkräfte und zeitweise der Geheimpolizei (SSD). Nach der Einrichtung des Ministeriums für Nationale Verteidigung (Militärpolitik) und der erneuten Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit ist das MdI in erster Linie Polizeiministerium, in dem die inneren bewaffneten Kräfte (Hauptverwaltung Deutsche ➝Volkspolizei mit der Transportpolizei und das Kommando der Bereitschaftspolizei) weiterhin zusammengefaßt sind. Da die gesamte Polizei einer einheitlichen zentralen Leitung unterstellt ist, hat das MdI seine überragende politische Bedeutung für die Sicherung und Durchsetzung der gesellschaftlichen Veränderungen behalten. Das MdI ist noch mitverantwortlich für die Innenverwaltung (früher Aufgabe des Staatssekretariats für Innere Angelegenheiten). Ein Teil dieser Aufgaben ist aber bereits auf das am 4. 6. 1964 gebildete „Ministerium für die Anleitung und Kontrolle der Räte der Bezirke und Kreise“ übergegangen (örtliche Räte). Die bei den örtlichen Räten tätigen Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Innere Angelegenheiten werden außerdem noch vom MdI angeleitet. Der Aufsicht des MdI untersteht weiter das Staatssekretariat für Kirchenfragen.

 

Minister des Innern: Generalleutnant der VP. Friedrich ➝Dickel (SED); Staatssekretär und 1. Stellvertreter des Min. Generalleutnant der VP. Herbert ➝Grünstein (SED) und Generalmajor der VP. Richard Wenzel (SED); Chef der HVDVP Generalleutnant der VP. Hugo Winkelmann (SED).


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 291


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.