DDR von A-Z, Band 1965

Philatelie (1965)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1966 1969 1975 1979 1985


 

Wird als „Hauptarbeitsgebiet“ von einer Zentralen Kommission des Deutschen ➝Kulturbundes politisch gesteuert und soll „entgegen den Auffassungen vieler Individualisten von einem Nur-Hobby zu einer echten politischen Aufgabe werden“. Die Sammler werden daher z. B. aufgerufen, dem Regime Sondermarken zur Devisenbeschaffung zu überlassen; ferner sollen sie sich nicht an westlichen Ausstellungen beteiligen, auf denen Marken gezeigt werden, die gegen den „Friedensgedanken“ verstoßen. Der Handel mit Marken „antidemokratischen“ Charakters ist verboten. Markentausch mit dem Ausland und der BRD ist nur mit Genehmigung des Deutschen Kulturbundes erlaubt. Er darf ausschließlich über eine Tauschkontrollstelle erfolgen und ist nur bis zu einem Markenwert von 600 DM Ost zugelassen. Zuwiderhandlungen werden als Verstöße gegen das Devisengesetz mit hohen Zuchthausstrafen und Einziehung der Briefmarkensammlung geahndet. — Die Sowjetzonenpost zieht aus der Ph. einen Devisenertrag von jährlich etwa 10 Mill. DM Ost, indem sie einzelne Werte von Briefmarkenserien als sog. „Sperrmarken“ oder „gebundene Werte“ in verminderter Auflage herausbringt und größtenteils im Briefmarkenhandel des Auslandes absetzt. 250.000 Briefmarkenabonnenten sind an den Postschaltern registriert.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 324


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.