DDR von A-Z, Band 1966

Arbeitseinkommen (1966)

 

 

Siehe auch die Jahre 1969 1975 1979 1985


 

[S. 32]In der SBZ seit 1959 verwendeter statistischer Begriff, der nicht identisch ist mit dem in der BRD üblichen Begriff „Arbeitsverdienst“. Das A. schließt im Unterschied zur westdeutschen Statistik der Arbeitsverdienste betriebliche Lohnnebenkosten und andere Kosten ein, die nicht als individuell gezahlter Lohn gelten können. In den Vorbemerkungen zum Kapitel „Löhne“ im Statist. Jahrbuch der SBZ von 1958 hieß es, daß ab 1959 in die Lohnstatistik mit einbezogen würden: Prämien, Lohnausgleiche für Preiserhöhungen 1958, Krankengeldzuschüsse, Notfallunterstützungen und — wie es wörtlich hieß — „andere erhebliche soziale Aufwendungen“. Außer diesen Veränderungen werden seit 1959 nur noch die A. für „Vollbeschäftigte in sozialistischen Betrieben“ statistisch ausgewiesen.

 

Durch diese statistischen Manipulationen erreichten die Zonenstatistiker, daß das A. für 1959 je Kopf der Beschäftigten um rund ein Viertel höher angegeben wurde als nach der bis einschließlich 1958 üblichen — und durchaus zutreffenden — Statistik der Durchschnittslöhne. Die statistisch fragwürdige, undurchsichtige und unkontrollierbare Methode der Berechnung der A. ist bis jetzt beibehalten worden. Die entsprechenden Zahlen in der Zonenstatistik sind daher für Vergleiche mit der BRD nicht brauchbar. (Lohnpolitik)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 32


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

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