
Berliner Außenring (1966)
Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979 1985
[S. 66]Strategisch wichtige, rund 180 km lange Strecke der Deutschen ➝Reichsbahn, die Berlin (in meist beträchtlichem Abstand von der inneren „Ringbahn“) umgeht. Die SED will vortäuschen, erst ihr Regime habe den BA. wesentlich geschaffen. Die westliche Teilstrecke Wustermark-Wildpark wurde jedoch schon 1902, die Anschlußstrecke bis Seddin 1908, die Linie Seddin-Saarmund 1918 in Betrieb genommen. Der Versailler [S. 71]Vertrag verbot den Weiterbau. 1926 wurde die Strecke Saarmund-Großbeeren eröffnet. Von 1936 bis 1943 wurde ein weiteres südöstlich-östliches Drittel des B A. gebaut und, zuletzt in seinem Nordstück, noch vor 1945 in Betrieb gesetzt. Am BA., der 1945–46 großenteils demontiert worden war, arbeitete die „Reichsbahn“ der SBZ erst seit Herbst 1948, als die Blockade West-Berlins die SU bewog, sich von den durch West-Berlin laufenden Strecken unabhängig zu machen.
Die „Reichsbahn“ machte 1. seit 1948 die Demontagen auf dem BA. wieder rückgängig; baute 2. bis 1951 zwischen Großbeeren und Falkenberg (nordöstl. Schönefeld) eine Parallelstrecke zu einem schon vorhandenen, aber großenteils durch den Westsektor gehenden Abschnitt des BA.; schuf 3. von 1950 bis 1955 zwischen Karow und Wustermark das vor 1944 fehlende nördliche Drittel des BA.; und baute 4. zwischen Eiche-Golm und Saarmund, über einen der Havel-Seen hinweg, 1955–1957 eine Abkürzung des ursprünglichen BA., der bisher eine spitze Ausbuchtung nach Seddin hin hatte. Der zweigleisige BA. dient dem Güterverkehr, ferner jenen Personenzügen, die West-Berlin umfahren.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 66–71