DDR von A-Z, Band 1966

Fachhochschulen (1966)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979


 

[S. 132]Außer den 6 Universitäten, der TU Dresden und der Bergakademie Freiberg (Hochschulen) bestehen folgende F.:

  • I. Technische Hochschulen:
    • H. für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden;
    • H. für Architektur und Bauwesen Weimar; TH. „Otto von Guericke“ Magdeburg;
    • TH. Chemnitz (Karl-Marx-Stadt);
    • TH. Ilmenau;
    • H. für Bauwesen Leipzig;
    • H. für Chemie „Carl Schorlemmer“ Leuna-Merseburg.
  • II. Pädagogische Hochschulen:
    • PH. Potsdam;
    • P. Institut Güstrow;
    • P. Institut „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden;
    • P. Institut Leipzig;
    • P. Institut Mühlhausen;
    • P. Institut Erfurt;
    • P. Institut Halle;
    • P. Institut Chemnitz (Karl-Marx-Stadt);
    • P. Institut Köthen;
    • P. Institut Magdeburg.
  • III. Medizinische Akademien:
    • MA. „Carl Gustav Carus“ Dresden;
    • MA. Erfurt;
    • MA. Magdeburg.

 

IV. Landwirtschaftliche Hochschulen:

  • H. für landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften Meißen;
  • H. für Landwirtschaft Bernburg.
  • V. Hochschulen für Wirtschafts- und Staatswissenschaften:
  • H. für Ökonomie Berlin-Karlshorst;
  • Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften „Walter Ulbricht“ Potsdam-Babelsberg.
  • VI. Kunst-Hochschulen:
  • H. für angewandte und bildende Kunst Berlin-Weißensee;
  • H. für Grafik und Buchkunst Leipzig;
  • Theaterhochschule Leipzig;
  • H. für bildende Künste Dresden;
  • Deutsche H. für Musik Berlin;
  • H. für Musik Leipzig;
  • Carl-Maria-von-Weber-H. Dresden;
  • Franz-Liszt-H. Weimar;
  • Deutsche H. für Filmkunst, Potsdam-Babelsberg;
  • Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ Leipzig;
  • H. für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein.
  • IV. Sonstige Hochschulen:
  • Deutsche H. für Körperkultur und Sport Leipzig;
  • Militärakademie der Nationalen Volksarmee „Friedrich Engels“ Dresden;
  • H. der Deutschen Volkspolizei Berlin;
  • H. der Gewerkschaften „Fritz Heckert“ Bernau;
  • Jugend-H. „Wilhelm Pieck“ Am Bogensee;
  • Parteihochschule „Karl Marx“ beim ZK der SED Berlin;
  • Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED Berlin;
  • Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED Berlin.

 

Charakteristisch für diese Gattung von „Hochschulen“ sind die neuen „Technischen Hochschulen“, deren jede Diplom-Ingenieure nur für einen Industriezweig ausbildet (z. B. Chemie, Schwermaschinenbau oder Bauwesen).

 

Den Gefahren der zu frühen Spezialisierung versucht die SBZ durch das obligatorische Studium des Marxismus-Leninismus und durch ein dem Spezialstudium vorgeschaltetes Grundstudium entgegenzuwirken.

 

Mit der Gründung von F. sollen die beim Aufbau der Planwirtschaft entstehenden Schwierigkeiten, die sich z. B. bei Umstellung der Hochschulabsolventen auf die praktischen Aufgaben eines bestimmten Wirtschaftsbereiches und aus der Knappheit von Spezialisten ergaben, beseitigt werden.

 

Die Ausbildung schließt mit dem Staatsexamen bzw. mit dem Examen für ein bestimmtes Diplom ab. Daneben ist verschiedenen F. vom Staatssekretariat auch die Berechtigung verliehen worden, den Doktorgrad, auch den Dr. habil., zu verleihen. Die Studiendauer ist 4 bis 5 Jahre (für Diplom-Ingenieure immer 5 Jahre).

 

Als F. ist auch das Priesterseminar Erfurt, eine Einrichtung der Katholischen Kirche Mitteldeutschlands, anzusehen.

 

Literaturangaben

  • Baumgart, Fritz: Das Hochschulsystem der sowjetischen Besatzungszone. (BMG) 1953. 31 S.
  • Kludas, Hertha: Zur Situation der Studenten in der Sowjetzone. (BMG) 1957. 55 S.
  • Lange, Max Gustav: Wissenschaft im totalitären Staat. Die Wissenschaft der sowjetischen Besatzungszone auf dem Weg zum „Stalinismus“, m. Vorw. v. Otto Stammer (Schr. d. Inst. f. pol. Wissenschaft, Berlin, Bd. 5). Stuttgart 1955, Ring-Verlag. 295 S.
  • Müller, Marianne, und Egon Erwin Müller: „… stürmt die Festung Wissenschaft!“ Die Sowjetisierung der mitteldeutschen Universitäten seit 1945. Berlin 1953, Colloquium-Verlag. 415 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 132


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.