DDR von A-Z, Band 1966

Haushaltsbuch (1966)

 

 

Siehe auch die Jahre 1969 1975 1979


 

[S. 195]Seit Anfang 1965 ganz allgemein in den Produktionsbetrieben für einzelne Arbeiter und für Arbeitskollektive (Brigaden) ein geführte Form einer Art von Buchführung, wobei Arbeiter und Kollektive veranlaßt werden, ihren Arbeitsaufwand, den Material- und Werkzeugverbrauch und den Ausschuß laufend zu registrieren und zu kontrollieren. Die Niederschriften der einzelnen Arbeiter und der Kollektive sollen in den Meisterbereichen zusammengefaßt und ausgewertet werden. Die Einführung des H. wird offiziell bezeichnet als „wirksame Methode der schöpferischen Mitarbeit aller Werktätigen zur vollen Durchsetzung der ökonomischen Gesetze des Sozialismus“. An anderer Stelle wird dazu gesagt: „Durch die exakte Aufschlüsselung aller beeinflußbaren Kennziffern trägt das H. dazu bei, die unmittelbare Mitarbeit der Werktätigen an der Verbesserung der Kennziffern durch die Übernahme konkreter Verpflichtungen sicherzustellen.“

 

In Wirklichkeit ist das Führen des H. nur eine neue Form des Sozialistischen ➝Wettbewerbs. Daneben soll das H. den Betriebsleitungen bessere Kontrollmöglichkeiten über die Ausnutzung der Arbeitszeit und des Materials durch die Arbeiter verschaffen. Aus Pressemeldungen ist zu entnehmen, daß die geforderte Mitarbeit der Arbeiter bei der Führung des H. sehr zurückhaltend geleistet wird.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 195


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

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