
Hausvertrauensleute (1966)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979
Durch die sowjet. Militärbehörden unmittelbar nach der Kapitulation eingesetzte Vertreter von Hausgemeinschaften. Sie waren für die vollzählige Beteiligung der Hausbewohner an Aufräumungsarbeiten und Dienstleistungen für die Rote Armee verantwortlich. Später übernahmen sie die Verteilung der Lebensmittelkarten und stellten die ersten politischen Zeugnisse für die Entnazifizierung aus. Ihre Wahl durch die Hausbewohner und ihre Aufgaben wurden 1952 gesetzlich geregelt (MiBl. 1952, S. 33). Heute sind sie verpflichtet, alle Personen, die vorübergehend in ihrem Haus auf Besuch weilen, oder Hausbewohner, die auch nur kurzfristig verreisen, den örtlichen Polizeibehörden zur Registrierung zu melden, Versammlungen der Hausbewohner zu organisieren (Hausgemeinschaften, Wohngebiet) und u. U. dem SSD Auskünfte über politisch verdächtige oder geflüchtete Hausbewohner zu erteilen. Von einer generellen Verpflichtung aller H. zur Spitzeltätigkeit für den SSD kann jedoch keine Rede sein.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 195
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