
Kindergarten (1966)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979
Der K. ist das erste Glied im System der kommunist. Erziehung, die auf den Erfahrungen der sowjet. Pädagogik basiert. In der SBZ diente er zunächst der Freisetzung von Frauen und Müttern für den Arbeitsprozeß, entwickelte sich aber seit 1949 immer mehr zu einer Institution, die die drei- bis sechsjährigen Kinder auf die Schule vorbereitet und an das „sozialistische Leben“ heranführt. Die vom Deutschen ➝Pädagogischen Zentralinstitut herausgegebenen Richtlinien (1953) und Quartalspläne (1965) enthalten präzise Anweisungen, auf welche Weise die Kinder mit dem gesellschaftl. Leben bekanntzumachen und zu welchen Erkenntnissen sie zu führen sind. Alle durch Spiel und Beschäftigung gegebenen Möglichkeiten sollen systematisch für die staatsbürgerliche Erziehung genutzt werden. (Staatsbürgerkunde)
Neben den unter staatlicher Aufsicht (Ministerium für Volksbildung) stehenden kommunalen und Betriebs-K. gibt es auf dem Lande Ernte-K. Kinderwochenheime sind für Kinder von Schichtarbeiterinnen und Müttern, die sich „qualifizieren“, Spezial-K. für Kinder mit physisch-psychischen Mängeln bestimmt. 1964 gab es 9.673 K. und Kinderwochenheime (ohne Ernte-K.) mit 484.728 betreuten Kindern, davon 8.111 „öffentliche“ K., die den Kreisen und Gemeinden unterstehen, mit 382.376 Kindern. Von den 30.649 Erziehern waren 24.308 an „öffentlichen“ K. tätig. An den von 60.477 Kindern besuchten 3.204 Ernte-K. wirkten 4.441 Betreuungskräfte. Der Besuch der K. ist nicht obligatorisch.
Literaturangaben
- Möbus, Gerhard: Klassenkampf im Kindergarten — Das Kindesalter in der Sicht der kommunistischen Pädagogik. Berlin 1956, Morus-Verlag. 110 S.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 238
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