DDR von A-Z, Band 1966

Kurorte (1966)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979 1985


 

Kur- und Erholungsmöglichkeiten sind durch Kuren der Sozialversicherung und Feriendienst des FDGB stark beansprucht, der Zugang wird gesteuert. Unterschieden werden K. (Badeorte, Klima-K. und K. für natürliche Heilweisen), Sanatorien und Erholungsorte. K. und Sanatorien sind nur „auf Grund ärztlicher Indikationsstellung“ gemäß Richtlinien, die vom Ministerium für Gesundheitswesen und FDGB gemeinsam erlassen werden, zugänglich. Die vorhandenen Plätze sind fast ausschließlich in der Hand des FDGB und seiner „Verwaltung der Sozialversicherung“ (Anfang 1965: 66 eigene Sanatorien mit 10.590 Betten, dazu 7.900 B. in Vertragssanatorien, 28 Genesungsheime mit 1950 B., 25 Kurheime mit 1.075 B.; außerdem 6.050 B. für Kindererholungskuren). Für „Inlandstouristik“ des Reisebüros der DDR und für sonstige „Urlaubsreisende“ sind diese K. gewöhnlich gesperrt. Als K. gelten aber auch die klimatischen (Luft-)K. und die Seebäder der Ostseeküste. Hier wurden die Hotels und Fremdenheime 1953 mittels einer schlagartigen Aktion mit zahlreichen Verhaftungen und Aburteilungen wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen in Volkseigentum gebracht („Aktion Rose“). Über ihre Plätze verfügen an erster Stelle die „Feriendienst- und Kurkommissionen“ des FDGB. Sie sind bestrebt, Kuren und Erholungsreisen über das ganze Jahr zu verteilen. Nur die vom FDGB nicht benötigten Plätze werden „freigegeben“. Die Vergabe liegt dann beim Reisebüro der DDR. (Gesundheitswesen)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 272


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.