
Kybernetik (1966)
Siehe auch die Jahre 1963 1965 1969 1975 1979 1985
Die K. ist die Wissenschaft, die Gesetze der Steuerung, der Regelung und Informationsübertragung in qualitativ verschiedenen Bereichen der Wirklichkeit erforscht. K. ist die theoretische Grundlage der Automation und gilt als Basis des wissenschaftlich-technischen Fortschritts beim Aufbau des Kommunismus. Entsprechend dem Vorbild der SU, wo die K. noch 1952 als „Wissenschaft der Obskuranten“ abgetan wurde, hat die Anerkennung der K. als Wissenschaft in der SBZ lange auf sich warten lassen. Erst 1961 auf dem 14. Plenum des ZK der SED nannte Ulbricht die K. als einen Schwerpunkt der theoretischen Forschung. Der 6. Parteitag der SED 1963 bekräftigte in seinem Programm: „Die Beherrschung und Anwendung der modernsten Betriebs- und Arbeitsorganisation, die sich mathematisch-ökonomischer Methoden der Rechentechnik und der maschinellen Datenverarbeitung bedient, ist von entscheidender Bedeutung für die rationelle Gestaltung der Produktionsprozesse, für den höchsten Nutzeffekt der gesellschaftlichen Arbeit, für die beste Ausnutzung der vorhandenen Maschinen und Anlagen. Der weiteren Durchdringung ökonomischer Prozesse mit mathematischen Verfahren und der Errichtung eines Netzes von Rechenstationen und Rechenzentren der Betriebs- und Volkswirtschaftsplanung sind deshalb besondere Aufmerksamkeit zu widmen.“ An der Universität Jena wurde 1963 ein Lehrstuhl für K. errichtet.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 272