DDR von A-Z, Band 1966

Namensweihe (1966)

 

 

Siehe auch:


 

Am ersten Weihnachtstag 1957 wurden in Altenburg drei Kinder vom Beauftragten für Personenstandswesen durch einen festlichen Akt „in die sozialistische Gemeinschaft aufgenommen“. Nach diesem Vorbild und mit Vorschlägen für eine atheistische „Liturgie“ sucht die SED die Taufe durch einen atheistischen Staatsakt, die N. (früher als „sozialistische Namensgebung“ bezeichnet), zu verdrängen; die Eltern leisten dabei ein „sozialistisches Erziehungsgelöbnis“; häufig dient ein Sparkassenbuch für das Kind als Lockmittel. Der Vollzug der N. wird in das Familienstammbuch eingetragen. (Jugendweihe, Sozialistische ➝Eheschließung, Sozialistisches ➝Begräbnis, Stalinstadter Dokument)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 327


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.