DDR von A-Z, Band 1966

Papierindustrie (1966)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979 1985


 

In diesem Industriezweig traten als Kriegsfolgen (Kriegsschäden und Demontagen) Kapazitätsverluste in Höhe von ungefähr 50 v. H. ein. Die Papierfabriken erreichten bisher nur etwa die Hälfte des Erzeugungsstandes von 1936, da die maschinelle Ausrüstung überaltert ist. Hinzu kommt der Mangel an Faserholz zur Zellstoff- und Papierherstellung aus eigenem Aufkommen. Jährlich müssen über 1 Mill. Festmeter Faserholz für diese Zwecke importiert werden, dazu etwa 100.000 t Zellstoff. Auch fertiges Papier wird eingeführt (1964 = 36.000 t) Trotz dieser Importe standen der Bevölkerung im Jahre 1964 je Kopf nur 37 kg Papier zur Verfügung. (Vergleich: BRD 1964 = 55 kg). Ein sehr erheblicher Teil der Papiererzeugung wird nicht dem normalen Verbrauch zugeführt, sondern für die politische Propaganda der SED ver[S. 347]wendet. Das Zeitungspapier dient fast nur diesem Zweck, während von dem sonstigen Druck- und Schreibpapier etwa die Hälfte dafür verwendet wird. Für Verpackungszwecke stehen nur unzureichende Mengen und wenig geeignete Sorten zur Verfügung.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 346–347


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.