
Pionierleiter (1966)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979
auch „Freundschaftspionierleiter“, hauptamtlich tätige Angehörige der FDJ an den Grundschulen. Der P. ist — gebunden an das allgemeine Erziehungsziel der Schule und der FDJ — verantwortlich für die „Pionierarbeit“ (Junge Pioniere) in der Grundschule. Er ist gleichberechtigtes Mitgl. des Pädagogischen Rates, ist verpflichtet, zu hospitieren, „um Einblick in den Leistungsstand der Schüler zu erhalten“ (womit er die Möglichkeit erhält, die Arbeit des Lehrers zu kontrollieren). Die P. (Mindestalter 17 Jahre) sind zunächst in Kurzlehrgängen ausgebildet worden. Jetzt ist dreijährige Ausbildung an Instituten für Lehrerbildung vorgeschrieben. Die P. sollen nach einigen Dienstjahren durch Zusatzprüfungen zu Lehrern befördert werden. Gruppenpionierleiter dagegen sind ehrenamtlich tätige Schüler, die nur eine Pioniergruppe, (d.h. eine Schulklasse) organisieren, um sie kommunistisch zu beeinflussen und zu prägen. Bezeichnend ist die deutschlandpolitische, auch auf die BRD bezogene Aufgabe, die den P. gestellt wird. So hieß es im Blatt „Pionierleiter“ in Nr. 9/1965: „Unsere Kinder haben mit der Vollendung des umfassenden Aufbaues des Sozialismus in der DDR eine geschichtliche Mission für ganz Deutschland zu erfüllen. Sie … bereiten sich auf ihre historische Aufgabe in Deutschland vor.“
Literaturangaben
- Friedrich, Gerd: Die Freie Deutsche Jugend, Stoßtrupp des Kommunismus in Deutschland (Rote Weißbücher 1). Köln 1951, Kiepenheuer und Witsch. 182 S.
- Friedrich, Gerd: Die Freie Deutsche Jugend — Auftrag und Entwicklung (Rote Weißbücher 11). 2., erw. u. veränd. Aufl., Köln 1953, Kiepenheuer und Witsch. 203 S.
- Herz, Hanns-Peter: Freie Deutsche Jugend. 2., erw. Aufl., München 1965, Juventa-Verlag. 159 S.
- *: Die Pionier-Organisation „Ernst Thälmann“ in der Sowjetzone. (FB) 1959. 15 S.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 357