
Überplanbestände (1966)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979 1985
Materialvorräte über die Richtsatztage hinaus und Vorräte nicht abgesetzter Erzeugnisse in Produktions- und Handelsbetrieben, die in die Millionen gehen. Die oft stockenden Anlieferungen zwingen die weiterverarbeitenden Betriebe ständig zu Aushilfen (Verwendung von ungeeignetem, aber verfügbarem Material usw.); wenn dann nach einiger Zeit das ursprünglich bestellte Material vom Lieferwerk eintrifft, wird es nicht mehr benötigt. Auch die häufigen Änderungen der Produktionspläne führen zu erheblichen Ü. In Handelsbetrieben stauen sich Ü. als Folge nicht bedarfsgerechter oder minderwertiger Produktion (Qualität der Erzeugnisse). Aus den Ü. im Handel scheidet man die Artikel aus, die qualitativ noch in Ordnung sind und noch vollen Kaufpreis erzielen können. Da nun die Ü. in den einzelnen Bezirken verschieden anfallen, versuchen die Großhandelsgesellschaften, diese Ü. durch überbezirklichen Warenaustausch auf sogenannten „Warenbörsen“ abzubauen. Ein großer Teil sind jedoch alte Ladenhüter, die als unabsetzbar vernichtet und im Betrieb ausgebucht werden müssen (Submissionen). Inwieweit das Neue ökonomische System durch bessere Auswertung der Bedarfsforschung hier Wandel schaffen und die Ü. restlos abbauen bzw. von vornherein vermeiden kann, bleibt abzuwarten. Die Banken bekamen die Auflage, durch Kontrollen von vornherein die Entstehung von Überplanbeständen zu verhindern. Beispiel: Fernsehapparate im Teilzahlungsgeschäft mit z. Z. geringen Anzahlungsraten und Verlängerung der Abzahlungsfrist. (HO)
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 487
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