DDR von A-Z, Band 1966

Dispatchersystem (1966)

 

 

Siehe auch:


 

1953 eingeführtes und bis Ende 1965 in den Industriebetrieben, bei Behördendienststellen, bei der Post, bei der Eisenbahn, im Handel und bei den Maschinen-Traktorenstationen gültiges System zur „operativen Kontrolle des Produktions- und Betriebsablaufes“. Das D. in den Produktionsbetrieben existierte neben der dem Technischen Direktor unterstellten Abteilung Produktionsleitung. Dies führte zu zahlreichen Zwistigkeiten zwischen den Dispatchern und den Produktionsleitungen. Das D. hat sich aus diesem Grunde in den Produktionsbetrieben nie in dem ihm zugedachten Sinne allgemein durchsetzen können. Seit etwa 1962 bestand das D. praktisch nur noch in routinemäßigen Meldungen der Dispatcher an vorgeordnete Dienststellen. Das D. bei der Eisenbahn hingegen, das anders als in den Betrieben aufgebaut ist, scheint sich voll bewährt zu haben.

 

Im Zusammenhang mit der 1965 noch im Experimentierstadium befindlichen Neuordnung des gesamten Berichtswesens (Statistik) wird das D. grundlegend verändert. An seine Stelle soll ein operatives Informationssystem treten, das die periodische statistische Berichterstattung ergänzt. Das neue Informationssystem soll nur noch eine „Sonderfallberichterstattung“ sein, also nur noch Abweichungen vom Normalverlauf in den Betrieben den Wirtschaftsleitungsorganen mitteilen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 111


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.