DDR von A-Z, Band 1966

Landwirtschaftsbank (LB) (1966)

 

 

Siehe auch:

  • Landwirtschaftsbank: 1963 1975 1979
  • Landwirtschaftsbank der DDR (LB): 1969
  • Landwirtschaftsbank (LB): 1965

 

Durch Erlaß des Staatsrates vom 11. 2. 1963 wurde die Deutsche Bauernbank (DBB) zur LB umgebildet. Die DBB war durch Gesetz vom 22. 2. 1950 (GBl. 1950, S. 175) als Spitzeninstitut der damals bestehenden Landesgenossenschaftsbanken gegründet worden. Sie versorgte die Einzelbauern über die Landesgenossenschaftsbanken und die landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften (ländliche ➝Genossenschaften) mit Krediten, soweit diese dazu nicht in der Lage waren.

 

Mit Beginn der Kollektivierung wurden die Landesgenossenschaftsbanken liquidiert. Sie arbeiteten als Landesstellen — später Bezirksstellen — der DBB weiter (VO vom 14. 2. 1952). Mit dem Aufbau von Kreisstellen der DBB wurde deren Ausbau abgeschlossen. Die DBB war von Anfang an die Bank der LPG. Die Zentralisierung wurde 1958/59 abgeschlossen. Der DBB wurde auch die Finanzierung der gesamten „volkseigenen“ Land- und Forstwirtschaft übertragen, was bisher Aufgabe der Deutschen ➝Notenbank (kurzfristige Kredite) bzw. der Deutschen ➝Investitionsbank (langfristige Kredite) war.

 

Der LB mit Sitz in Ostberlin obliegt heute die finanzwirtschaftliche Lenkung und die Kontrolle des Wirtschaftsbereiches Landwirtschaft (mit Ausnahme der VEAB). Sie ist an die staatlichen Wirtschaftspläne und den Staatshaushalt gebunden sowie von der Politik der Deutschen Notenbank abhängig, die ihr Refinanzierungsinstitut ist. Die LB ist Anstalt des öffentlichen Rechts, Aufsichtsbehörde ist das Ministerium der Finanzen, ihr Präsident wird von der Regierung berufen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 279


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.