DDR von A-Z, Band 1966

Perspektivplan bis 1970 (1966)

 

 

Siehe auch:


 

Seit Ende 1964 von der SED offiziell verwendete Bezeichnung für den auf dem VI. Parteitag der SED im Januar 1963 unter der Bezeichnung „Perspektivplan 1964–1970“ angekündigten neuen langfristigen Wirtschaftsplan nach dem Scheitern des ersten Siebenjahrplans.

 

Der P. ist bis Redaktionsschluß nicht endgültig ausgearbeitet und veröffentlicht worden. Auf dem VI. Parteitag hatte Ulbricht jedoch einige wichtige Planziele genannt. Auffällig daran ist, daß diese Planziele sehr bescheidener angesetzt sind als die des gescheiterten Siebenjahrplans, nämlich:

 

 

Hohe jährliche Zuwachsraten waren besonders in der metallverarbeitenden Industrie (+ 9,4 v. H. jährlich) und in der ehem. Industrie (9 v. H.) vorgesehen. Die Konsumgüterindustrie und die Lebensmittelindustrie sollen nur um 2 bis 3 v. H. jährlich wachsen. Damit kann der Rückstand Lebensmittelstandard gegenüber der BRD keinesfalls aufgeholt werden. Der Abstand muß vielmehr bis 1970 noch größer werden. Die Volkswirtschaftspläne 1964, 1965 und 1966 sind ohne das Vorliegen eines Perspektivplanes ausgearbeitet worden. Es handelt sich also insoweit um eine „planlose Planung“.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 355


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.