DDR von A-Z, Band 1966

Reihenuntersuchungen (1966)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969


 

Als erster Schritt der „Prophylaxe“, der vorbeugenden Früherfassung von Krankheiten, wurden R. 1954 in der „laufenden gesundheit[S. 397]lichen Überwachung für Kinder und Jugendliche“, 1955 im Betriebsgesundheitswesen, 1956 in der Lebensmittelhygiene und in der Bekämpfung der Geschwulstleiden eingeführt. R. sind die organisatorische Grundlage der Arbeit nach dem Dispensaire-Prinzip: für die dem jeweiligen Personenkreis zugehörigen Menschen ist es schwer, sich dem psychologischen Druck des Kollektivs zu entziehen, so daß R. ohne Zwang gewöhnlich eine ziemlich vollzählige Erfassung bewirken. Demgemäß ist die Methode schrittweise zunehmend angewendet worden; im Betriebsgesundheitswesen waren R. anfangs nur für Jugendliche, für Beschäftigte in gesundheitsgefährdenden Arbeiten und für Schwangere vorgeschrieben; die Ausweitung hat in den Großbetrieben die relativ hohe Zahl von Dispensaires ermöglicht. In der Gesamtbevölkerung haben R. besonders bei der Erfassung bisher unbekannter Diabetesfälle, aber auch bei der Früherfassung von Unterleibskrebs Nutzen gebracht.

 

Eine besondere Rolle spielen R. bei den Beschäftigten in Herstellung und Verteilung von Lebensmitteln. Hier sind sie Teil einer weitgespannten Hygiene-Aufsicht. Erstuntersuchung und periodische Wiederholungen sind gleichfalls genau vorgeschrieben; die Durchführung ist allen Ärzten des jeweiligen Versorgungsbereichs überlassen. Teil der Hygiene-Aufsicht zur Verhütung der Ausbreitung übertragbarer Krankheiten sind auch die Röntgen-R.; sie sind jetzt mit einigen der genannten R. regelmäßig verbunden. (Gesundheitswesen)

 

Literaturangaben

  • Weiss, Wilhelm: Das Gesundheitswesen in der sowjetischen Besatzungszone. 3., erw., von Erwin Jahn völlig umgearb. Aufl. (BB) 1957. Teil I (Text) 98 S., Teil II (Anlagen) 189 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 396–397


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.