Rostock (1966)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969
1. Bezirk in der SBZ; gebildet im Sommer 1952 im Zuge der verfassungswidrigen Verwaltungsneugliederung aus den an der Ostsee gelegenen Kreisen Mecklenburgs: 7.072 qkm, (1964) 834.950 Einwohner (1950: 846.299). 3 Stadtkreise: Rostock, Stralsund, Wismar; 10 Landkreise: Bad Doberan, Greifswald, Grevesmühlen, Grimmen, Ribnitz-Damgarten, Rostock, Rügen, Stralsund, Wismar, Wolgast. Vorsitzender des Rates des Bezirks: Karl Deuscher (SED). 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung: Harry ➝Tisch. In der Wirtschaft des Bezirks steht die Landwirtschaft im Vordergrund, doch wurde an der Küste der Schiffbau in den letzten Jahren stark entwickelt. Ebenfalls spielen der Fischfang und die Fischverarbeitung eine beträchtliche Rolle.
2. Stadtkreis im mecklenburgischen Bezirk R., Bezirksstadt, Kreisstadt, an der Warnow-Mündung, mit (1964) 179.352 Einwohnern (1950: 133.109) größte Stadt Mecklenburgs; alte Hansestadt mit bedeutenden Bauten norddeutscher Backsteingotik (im 2. Weltkrieg stark zerstört); Rathaus (13. Jh.), Marienkirche (13./15. Jh.), alte Befestigungen, Stadttore; mit Seebad R.-Warnemünde größter Seehafen der SBZ (Eisenbahn-Fähre nach Dänemark); bedeutende Industrie: Werften („Warnow“, [S. 406]„Neptun“), Fischverarbeitung, Dieselmotoren- und Maschinenbau, Chemikalien und Lebensmittel; seit 1419 Universitätsstadt (älteste norddeutsche Universität), Universitätsbibliothek, Theater („Volkstheater Rostock“). Veranstaltungsort der Ostseewochen. R. soll als Konkurrenz zum Hamburger Hafen ein bedeutender Überseehafen werden. Als Endpunkt eines Kanalsystems soll er auch Hauptumschlagplatz für den Transitverkehr nach der CSSR und den Donauländern werden. (Schiffahrt)
Literaturangaben
- Böhmer, Karl Hermann: Deutschland hinter dem Eisernen Vorhang — Sowjetische Besatzungszone (neubearb. v. Eugen Stamm). Essen 1962, Tellus-Verlag. 64 S. m. zahlr. Abb.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 405–406