DDR von A-Z, Band 1969

Abschnittsbevollmächtigter (ABV) (1969)

 

 

Siehe auch:


 

Funktionär der Deutschen Volkspolizei, meist im Offiziersrang, der einen „Abschnitt“ polizeilich — mehr noch politisch im Sinne der SED — überwacht. ABV wirken, nach Vorbild der sowjetischen Kommissare, seit Okt. 1952. Je nach Bevölkerungszahl ist meist die Anzahl der ABV a) in Polizeirevieren Ostberlins und der Großstädte: 8–9; b) in Mittelstädten, die meist nur 1 Revier bilden: 9–12; c) in Kreisstädten: 6–12; d) im Landgebiet eines Landkreises (je nach Wohndichte): 40–80. Schon ein großes Dorf kann der ausschließliche Bereich eines ABV sein. — Der ABV überwacht, von Volkspolizeihelfern unterstützt, die politische Einstellung und Betätigung aller Einwohner, sammelt Denunziationen, kümmert sich z. B. um Führung des Hausbuches, auswärtige Besucher, Ernteeinbringung. Hat enge Verbindung zum Staatssicherheitsdienst. (Spitzelwesen)


 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 11


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.