DDR von A-Z, Band 1969

Arbeitseinkommen (1969)

 

 

Siehe auch die Jahre 1966 1975 1979 1985


 

Seit 1959 verwendeter statistischer Begriff, der nicht identisch ist mit den in der BRD üblichen Begriffen „Arbeitsverdienst“ und „Lohn“. Als A. gelten auch betriebliche Kosten, die nicht individuell gezahlter Lohn sind.

 

Im „Statistischen Jahrbuch der DDR 1958“, Seiten 184–185, sind folgende 16 Bestandteile des A. — außer dem eigentlichen Lohn — genannt: Lohn- und Sonderzuschläge auf Grund der VO vom 28. 5. 1958 im Zusammenhang mit der Erhöhung von Lebensmittelpreisen, Krankengeld der Sozialversicherung, Sozialversicherungsbeiträge und Unfallumlagen der Betriebe, Betriebliche Beiträge zur zusätzlichen Altersversorgung, Prämien aus dem Betriebsprämienfonds oder aus Staatshaushaltsmitteln, Prämien für Materialeinsparung, Honorare für Fachpersonal und Entschädigung für ehrenamtliche Tätigkeiten, Nachweiskosten in der Bauindustrie, Trennungsentschädigungen, Fahr- und Wegegelder, Tage- und Übernachtungsgelder. Entschädigung für die Benutzung eigener Werkzeuge, Heimarbeiterzuschläge, Wohnungs- und Mietbeihilfen, Umzugskosten, Notfallunterstützungen.

 

Seit 1959 berichtet die mitteldeutsche Statistik nicht mehr über Lohnhöhe und Lohnentwicklung der Arbeitnehmer. Die als A. ausgewiesenen statistischen Zahlen sind ― weil in ihnen die oben aufgeführten Kosten enthalten sind ― für einen Lohnvergleich mit der BRD nicht brauchbar. (Lohnpolitik)


 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 34


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.