
Aspirantur, Wissenschaftliche (1969)
Siehe auch:
Ältere Bezeichnung für Institution der organisierten Förderung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“ für Hochschulen und Forschungsinstitute. Schon 1947 eingeführt, erhielt die WA. erst 1951 einen festen institutionellen Rahmen. Zunächst bestrebt, eine Aspirantur neben der Assistentur zu entwickeln, hat die SED die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Schritt für Schritt auch auf Assistenten und Oberassistenten ausgedehnt. Sie stehen heute im Mittelpunkt der Förderung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“. Die auf Grund einer eingehenden Überprüfung zur WA. oder heute zur Promotion und dann (nach einer zweiten Siebung) zur Habilitation zugelassenen Absolventen der Hochschulen arbeiten nach individuellen Plänen unter Leitung bestellter Wissenschaftler und werden — soweit sie an Universitäten und Hochschulen tätig sind — von dem jeweiligen Prorektor für den „wissenschaftlichen Nachwuchs“ (früher für die WA.) kontrolliert. Neben seinem Spezialgebiet hat der Doktorand den Marxismus-Leninismus nach Rahmenausbildungsprogrammen zu studieren. Zur Ausbildung der Nachwuchswissenschaftler gehört ihre Beteiligung an den Lehr- und Forschungsaufgaben der Institute, denen sie zugeteilt sind. Im Zuge der „sozialistischen Hochschulreform“ ist mit einer Umgestaltung der bestehenden Formen und Ordnungen der WA., Assistenz, Promotion und Habilitation zu rechnen. (Akademische Grade)
Literaturangaben
- Baumgart, Fritz: Das Hochschulsystem der sowjetischen Besatzungszone. (BMG) 1953. 31 S.
Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 50