
Elektrotechnische und Elektronische Industrie (1969)
Siehe auch die Jahre 1975 1979 1985
Bezeichnung eines wichtigen Industriezweiges mit rd. 237.000 Beschäftigten. Zugleich Bezeichnung der für die Anleitung des Zweiges zuständigen Vereinigung Volkseigener Betriebe. Die EI. ist mit rd. 8 v. H. am Warenproduktionswert der gesamten Industrie beteiligt und steht damit an der vierten Stelle aller Industriezweige. Dieser Industriezweig ist weitgehend verstaatlicht: nur 22.000 Beschäftigte sind in halbstaatlichen und nur 4.000 Beschäftigte in Privatbetrieben tätig.
Zum Produktionsprogramm der EI. gehören im wesentlichen Elektromaschinen, Transformatoren, Schaltelemente, Kabel und Leitungen, Glühlampen, elektr. Haushaltgeräte, Rundfunk- und Fernsehgeräte, Datenverarbeitungsanlagen und Zubehörteile dazu (Datenverarbeitung). Besonders kennzeichnend für diesen Industriezweig ist die in den letzten Jahren durchgeführte Zusammenfassung von Betrieben mit gleicher Erzeugnisgruppenproduktion zu kombinatsähnlichen Organisationsgebilden. Beispiele: die sieben mitteldeutschen Kabelwerke wurden zum Kombinat Kabelwerke Oberspree zusammengefaßt (13.000 Beschäftigte); die gesamte Fernsehgeräteproduktion wurde in dem reinen Montagebetrieb VEB Fernsehgerätewerk Staßfurt konzentriert.
Die Exportquote der EI. liegt zwischen 15 und 20 v. H. Der indirekte Export, d.h. der Export solcher Erzeugnisse, die in den Ausfuhrgütern des Maschinenbaus, des Schiffbaus und der Feinmechanik/Optik enthalten sind, ist dabei noch nicht berücksichtigt. Der Export von elektrotechnischen Erzeugnissen ist weitaus größer als deren Import.
Die EI. gehört zu den besonders geförderten Industriezweigen. Von 1962 bis 1967 stieg die gesamte Industrieproduktion um 33 v. H., die der EI. um 40 v. H. Auch im Perspektivplan bis 1970 ist ein bevorzugtes Wachstum vorgesehen. Während die Industrie insgesamt um 37–40 v. H. ansteigen soll, ist für die EI. ein Wachstum um 64–67 v. H. geplant.
Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 167