
Holzindustrie (1969)
Siehe auch:
- Holzwirtschaft: 1958
Nach mitteldeutscher Industriezweiggliederung ein Teil der „Holz- und Kulturwarenindustrie“ mit etwa 140.000 Beschäftigten. Ihr Anteil an der industriellen Warenproduktion beträgt rd. 3 v. H. Etwa 60 v. H. der Beschäftigten sind in verstaatlichten, rd. 30 v. H. in halbstaatlichen Betrieben tätig.
Die H. gehört zu den exportwichtigen Industriezweigen. Bis etwa 1960 war die Entwicklung wegen zu geringer Zuteilung von Investitionsmitteln erheblich gehemmt. Seitdem hat sich hierin einiges verbessert, aber die Voraussetzungen für eine wirklich rationelle Produktion fehlen noch immer. Die Betriebe der Bauteilefertigung (bes. Türen und Fenster) arbeiten noch weitgehend nach handwerklichen Methoden. Die unzureichende Versorgung mit Holz (Forstwirtschaft) und mit ausländischen Furnieren wirkt sich störend vor allem in der Möbelindustrie aus. Ein Viertel des Holzbedarfs der Möbelindustrie muß importiert werden. Ein Großteil der Produktion sind an- und ausbaufähige Typenmöbel, die nach dem Prinzip der Zerlegbarkeit konstruiert sind zur Einsparung von Transportraum und Verpackungsmaterial und zur Vermeidung von Transportschäden.
Der Wert der Möbelproduktion betrug 1967 rd. 1,5 Mrd. M; fast 80 v. H. kamen aus „sozialistischen“ Betrieben. Etwa ein Drittel der Möbelproduktion ist für den Export bestimmt, vor allem nach der SU. Die Hauptstandorte der Möbelindustrie befinden sich in den Bezirken Gera und Dresden. Durch Konzentration, Spezialisierung und Rationalisierung wurden von den ursprünglich 350 volkseigenen Betrieben der Möbelindustrie seit 1963 über 170 Betriebe mit anderen Betrieben vereinigt. 5.000 Arbeitskräfte wurden dadurch für andere Industriezweige freigestellt. Bis 1970 soll die Möbelindustrie gegenüber dem Stand von 1966 um 34 v. H. ansteigen, obwohl keine nennenswerten Investitionsmittel dafür bereitgestellt werden können. Der Zuwachs soll durch weitere organisatorische Maßnahmen erzielt werden, besonders im Bereich der halbstaatlichen und privaten Betriebe, deren Produktivität vergleichsweise gering ist.
Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 277
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