
NDPD (1969)
Siehe auch:
- National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD): 1985
Abk. für National-Demokratische Partei Deutschlands. Von der SED gesteuerte Partei, vornehmlich zur Sammlung der ehemaligen kleinen (nationalsozialistischen) Parteigenossen und der Berufssoldaten, um sie im Sinne der Politik der Nationalen Front zu erfassen.
Der Gründungsausschuß wurde am 21. 4. 1947 gebildet, die Lizenz am 16. 6. 1948 von der SMAD erteilt. Zehn Forderungen, am 19. 6. 1949 in der „Nationalzeitung“ veröffentlicht, gaben als Ziele u. a. an: Einheit Deutschlands, Bodenreform und Enteignungen der Grundindustrie in ganz Deutschland, aber zugleich Sicherung der Privatinitiative, Gleichberechtigung aller kleinen PG., Erweckung der „demokratischen Tradition“ Deutschlands. Das auf dem III. Parteitag am 18. 6. 1951 angenommene Programm bejahte eindeutig die Politik der SED unter Verwendung nationaler Argumente. Aufgaben: Einbeziehung der verschiedenen Schichten des Mittelstandes in den Aufbau des Sozialismus; in der gesamtdeutschen Arbeit wendet sich die Partei vor allem an frühere Offiziere und Berufssoldaten, um sie für die Politik des Regimes und der SU zu gewinnen. Mitgliederstand: Aug. 1949 16.900, Mitte 1953 etwa 100.000, Anfang 1956 etwa 120.000, Okt. 1966 etwa 110.000 (genaue Mitgliederzahlen werden nicht bekanntgegeben). Nach offiziellen Angaben stellt die NDPD über 10.000 Abgeordnete und Nachfolgekandidaten in den Volksvertretungen, die Volks[S. 446]kammerfraktion besteht aus 53 Abgeordneten. Vors.: Dr. Bolz, stellv. Vors.: Homann, polit. Geschäftsführer: Heinrich Meier. Zentralorgan „National-Zeitung“, außerdem fünf Provinzzeitungen, Gesamtauflage der NDPD-Presse: etwa 155.000.
Literaturangaben
- Schütze, Hans: „Volksdemokratie“ in Mitteldeutschland (hrsg. v. d. Niedersächs. Landeszentrale f. Polit. Bildung), Hannover 1964. 228 S. u. 4 Taf.
Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 445–446