
Ostseewoche (1969)
Siehe auch:
Seit 1958 alljährlich im Sommer in Rostock als Gegenstück zur „Kieler Woche“ veranstaltete Festwoche, die eine politische Interessengemeinschaft der Ostseestaaten herausstellen, in Wirklichkeit der sowjet. Ostseepolitik dienen soll. Die O. wird zu politischer Propaganda ausgenutzt, wobei z. B. wirtschaftliche Fragen, Propaganda für den Frieden, Kulturkonferenzen und Sport benutzt werden.
Die „Arbeiterkonferenz der Ostseeländer, Norwegens und Islands“, die seit 1958 mit der O. verbunden wird, hieß 1962–1964 auch „Nordeuropäische Arbeiterkonferenz“. Ihre friedenskämpferisch aufgezogene prosowjetische Arbeit wird zwischen den jeweiligen O. geleitet von dem „Ständigen Komitee der Nordeuropäischen Arbeiterkonferenz“. (Vors.: Rudolf Speckin [SED] in Rostock.)
Da die SU die weitgehende Abrüstung Nordeuropas und der BRD anstrebt, stand auf der O. 1964 der „Verzicht auf Kernwaffen“ neben einer scharfen Stellungnahme gegen die angeblich kriegstreiberische BRD im Vordergrund. — Seit 1964 wird die O. verbunden mit O.-Treffen nicht nur von kommun. und prokommun. Gewerkschaftern, von Frauen und Jugendlichen, sondern u.a. auch von Bauern, Juristen, Wissenschaftlern und Kommunalpolitikern. — Auf der O. 1965 (4.–11. 7.) wurde der vermeintliche Friedenswille der „DDR“ dem angeblichen Revanchismus der BRD gegenübergestellt. Die O. 1966 (10.–17. 7.) forderte: „Ostsee … Meer des Friedens“), die O. 1967 (9.–16. 7.) und 1968 (7.–14. 7.) standen ebenfalls unter dieser taktischen Parole.
Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 458