DDR von A-Z, Band 1969

Politoffizier (1969)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1975 1979 1985


 

Oft geänderte Bezeichnung für den in allen Bewaffneten Kräften tätigen Politkommissar, der — neben den Kommandeur und Truppenoffizier gestellt — für die politische Ausrichtung und Durchführung der Politschulung verantwortlich ist. In der Nationalen Volksarmee steht jedem Kommandeur bis zum Kompaniechef abwärts ein P. zur Seite (Polithauptverwaltung der NVA). Früher verwendete Bezeichnung: Polit-Kultur-Offizier (PK); ab Mitte 1955 zeitweise: Kulturoffizier.

 

Lange wurden die P. auf einer besonderen Schule für P., zuletzt in Berlin-Treptow, ausgebildet. Seit 1962 wurde dies geändert, da die dort herangebildeten P. mit militärischen Dingen und mit dem Dienstbetrieb zu wenig vertraut waren und sich daher oft Reibungen mit Offizieren und Soldaten ergaben. Nach Auflösung der Schule in Treptow werden alle Offiziersschüler parteipolitisch sehr eingehend geschult. Die P. werden aus den Truppenoffizieren mit Diensterfahrung ausgelesen und machen dann Einführungs- und Wiederholungslehrgänge durch. Ein Mittelpunkt dieser Lehrgänge ist seit 30. 4. 1968 die „NVA-Sonderschule“.


 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 487


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.