DDR von A-Z, Band 1969

Produktionsmittelhandel (1969)

 

 

Siehe auch die Jahre 1975 1979


 

Teil der Materialwirtschaft, der für Versorgung der Betriebe mit denjenigen Produktionsmitteln zuständig ist, die aus technischen oder ökonomischen Gründen nicht im Direktverkehr bezogen werden (Binnenhandel). In der „DDR“ werden heute 70 bis 80 v. H. im Direktverkehr und entsprechend 20 bis 30 v. H. unter Einschaltung des P. abgewickelt. Über den P. erfolgt die Belieferung mit den meisten Komplettierungs- und Zulieferteilen sowie die Versorgung der gesamten Klein- und Mittelbetriebe. Für die verschiedenen Branchen des P. bestehen zentrale Leitungsorgane, z. B. das Staatliche Chemiekontor, das Holzkontor, das Kohlekontor usw. (Großhandel). Diesen zentralen Leitungsorganen der Handelszweige sind jeweils 10 bis 20 territorial bzw. sortimentsmäßig spezialisierte Betriebe des P. (Versorgungskontore) nachgeordnet.

 

In die Warenzirkulation innerhalb der Industrie ist außerdem der Vermittlungsgroßhandel eingeschaltet wie das Staatliche Vermittlungskontor für Maschinen- und Materialreserven, der Spezialgroßhandel für die Nahrungs- und Genuß[S. 499]mittelindustrie, der Erfassungsgroßhandel und die Handelskontore für materiell-technische Versorgung der Landwirtschaft. Als Forschungszentrum für die besten Arbeitsmethoden im P. wurde an der Universität in Leipzig ein Institut für P. errichtet.


 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 498–499


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.