DDR von A-Z, Band 1969

Zirkus (1969)

 

 

Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1966


 

Auf Anordnung des Ministers für Kultur v. 22. 12. 1959 (GBl. 1960, S. 29) wurde mit Wirkung v. 1. 1. 1960 aus den bisherigen VEB Z. Barlay und Busch der VEB Zentral-Z. gegründet und dem Ministerium für Kultur unterstellt. 1961 kam der Z. Aeros hinzu. Am 21. 5. 1965 erließ der Minister für Kultur ein neues Statut für diesen Zentral-Z., durch das sein ursprünglicher Wirkungsbereich wesentlich erweitert wurde. Dem VEB Zentral-Z. fallen u.a. folgende Aufgaben zu: auf der Grundlage seiner Planaufgaben … die sozialistische Z.-Kunst sowie Einrichtungen der verschiedensten Genres, die auf Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen eingesetzt werden, entsprechend den Bedürfnissen der Werktätigen vielfältig zu entwickeln; Inhalt und Qualität der Programme nach … seiner Perspektivplanung zu gestalten; feste Künstlerkollektive“ zu schaffen; „Tourneepläne … mit den politischen und volkswirtschaftlichen Aufgaben und den Schwerpunkten des sozialistischen Aufbaus in Übereinstimmung zu bringen; periodische technische Kontrollen bei Spielautomaten … sowie bei Luftgewehr- und Armbrustschießen“ und „Stichkontrollen über die Einhaltung der Spielsystembedingungen bei Ausspielungen jeglicher Art“ vorzunehmen. An der Spitze des VEB Zentral-Z. steht ein Generaldirektor, der vom Minister für Kultur berufen und abberufen wird und diesem bzw. den Weisungen des Sektorenleiters für Veranstaltungswesen im Kulturministerium untersteht. Die noch bestehenden 7 privaten Z.-Unternehmen benötigen auf Grund einer VO v. 7. 12. 1958 eine Lizenz. Der VEB Zentral-Z. übt „die kulturpolitische Anleitung der privaten Lizenz-Z. aus, nimmt Einfluß auf deren Programmgestaltung und überprüft die künstlerische Arbeit“. Er ist für die Aufstellung eines einheitlichen Tourneeplanes aller Z. verantwortlich.

 

Die Anordnung v. 22. 12. 1959 wies den Z. bereits die Aufgabe zu, „echte parteiliche Heiterkeit“ zu erzeugen und den Geschmack der Zuschauer „progressiv zu bilden“. Im Vordergrund der Arbeit der Clowns solle die prizipielle Klassenfrage stehen: „Wer lacht über wen?“


 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 748


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.