Brigadetagebücher (1969)
Siehe auch:
Um die künstlerische Betätigung der Werktätigen anzuregen (Schreibende ➝Arbeiter, Kulturpolitik), vor allem aber, um sich gegenseitig zu „sozialistischen Menschen“ zu erziehen, werden die Arbeiter in den VEB angehalten, B. zu führen, in denen alle Mitgl. einer Brigade Ereignisse während der Arbeit und während der gemeinsam verbrachten Freizeit eintragen sollen. In den B. sollten Brigademitglieder, die noch nicht verstanden, „sozialistisch zu leben und sozialistisch zu arbeiten“, namentlich genannt, auf ihre Fehler aufmerksam gemacht und zur Selbstkritik veranlaßt, „fortschrittliche“ Arbeiter dagegen als Vorbilder hingestellt werden. Man veranstaltete Wettbewerbe „Wer schreibt das beste B.?“, und als Muster wurde ein B., das ein Reparaturschlosser mit Hilfe eines Berufsschriftstellers verfaßt hatte, als Buch veröffentlicht. Wie viele ähnliche Bewegungen verlief auch diese im Sande.
Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 128
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