DDR von A-Z, Band 1969

Brigadetagebücher (1969)

 

 

Siehe auch:


 

Um die künstlerische Betätigung der Werktätigen anzuregen (Schreibende ➝Arbeiter, Kulturpolitik), vor allem aber, um sich gegenseitig zu „sozialistischen Menschen“ zu erziehen, werden die Arbeiter in den VEB angehalten, B. zu führen, in denen alle Mitgl. einer Brigade Ereignisse während der Arbeit und während der gemeinsam verbrachten Freizeit eintragen sollen. In den B. sollten Brigademitglieder, die noch nicht verstanden, „sozialistisch zu leben und sozialistisch zu arbeiten“, namentlich genannt, auf ihre Fehler aufmerksam gemacht und zur Selbstkritik veranlaßt, „fortschrittliche“ Arbeiter dagegen als Vorbilder hingestellt werden. Man veranstaltete Wettbewerbe „Wer schreibt das beste B.?“, und als Muster wurde ein B., das ein Reparaturschlosser mit Hilfe eines Berufsschriftstellers verfaßt hatte, als Buch veröffentlicht. Wie viele ähnliche Bewegungen verlief auch diese im Sande.


 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 128


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.