DDR von A-Z, Band 1969

Rostock (1969)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966


 

1. Bezirk; gebildet im Sommer 1952 im Zuge der Verwaltungsneugliederung aus den an der Ostsee gelegenen Kreisen Mecklenburgs: 7.072 qkm., (1967) 849.058 Einwohner (1950: 846.299). 3 Stadtkreise: Rostock, Stralsund, Wismar; 10 Landkreise: Bad Doberan, Greifswald, Grevesmühlen, Grimmen, Ribnitz-Damgarten, Rostock, Rügen, Stralsund, Wismar, Wolgast. Vorsitzender des Rates des Bezirks: Deuscher (SED). 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung: Tisch. In der Wirtschaft des Bezirks steht die Landwirtschaft im Vordergrund, doch wurde an der Küste der Schiffbau in den letzten Jahren stark entwickelt. Ebenfalls spielen der Fischfang und die Fischverarbeitung eine beträchtliche Rolle.

 

2. Stadtkreis im mecklenburgischen Bezirk R., Bezirksstadt, Kreisstadt, an der Warnow-Mündung, mit (1967) 188.820 Einwohnern (1950: 133.109) größte Stadt Mecklenburgs; alte Hansestadt mit bedeutenden Bauten norddeutscher Backsteingotik (im 1. Weltkrieg stark zerstört); Rathaus (13./18. Jh.), Marienkirche (13./15. Jh.), alte Befestigungen, Stadttore; mit Seebad R.-Warnemünde größter Seehafen Mitteldeutschlands (Eisenbahn-Fähre nach Dänemark); bedeutende Industrie: Werften („Warnow“, „Neptun“), Fischverarbeitung, Dieselmotoren- und Maschinenbau, Chemikalien und Lebensmittel; seit 1419 Universitätsstadt (älteste norddeutsche Universität), Universitätsbibliothek, Theater („Volkstheater Rostock“), Veranstaltungsort der Ostseewochen. R. wurde mit dem Ausbau des Überseehafens (seit 1957) ein bedeutender Seehandelsplatz. Zwischen dem Rostocker Ölhafen und Schwedt wurde eine Pipeline gebaut. Als Endpunkt eines Kanalsystems soll der Hafen auch Hauptumschlagplatz für den Transitverkehr nach der ČSSR und den Donauländern werden. (Schiffahrt)

 

Literaturangaben

  • Böhmer, Karl Hermann: Deutschland hinter dem Eisernen Vorhang — Sowjetische Besatzungszone (neubearb. v. Eugen Stamm). Essen 1962, Tellus-Verlag. 64 S. m. zahlr. Abb.

 

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 536


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.