Unfälle (1969)

Siehe auch die Jahre 1965 1966 1975 1979 1985

1. Arbeitsunfälle. Die Zahl der Arbeits-U. wird von der mitteldeutschen Statistik unvollständig ausgewiesen. Wären die veröffentlichten Zahlen richtig, so würden sich in der BRD doppelt so viele Arbeits-U. ereignen wie in der „DDR“. Eine Nachprüfung der Zahlen ergibt, daß ihnen eine gänzlich andere Systematik der statistischen Erfassung zugrunde liegt. Außerdem wird das Meldewesen ganz anders gehandhabt. Nach Abwägung der unterschiedlichen Faktoren kommen westdeutsche Sachverständige zu dem Schluß, daß die Arbeits-U. drüben keineswegs weniger häufig sind als in der BRD.

2. Straßenverkehrsunfälle. Die Zahl der Straßenverkehrs-U. ist geringer als in der BRD. Z. B. war 1967 die auf die unterschiedliche Einwohnerzahl bezogene Zahl der im Verkehr Getöteten um 62 v. H. niedriger als in der BRD. Die Erklärung liegt in erster Linie in der vergleichsweise geringen Motorisierung des Straßenverkehrs und der gänzlich anderen Struktur des Kraftfahrzeugbestandes (Kraftverkehr).

Der Unfallverhütung wird von den Behörden große Aufmerksamkeit geschenkt. In Betrieben und Schulen gibt es „Verkehrssicherheitsaktivs“ und bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen „Arbeitsgruppen für Verkehrssicherheit“. Die Mitarbeit der Bevölkerung hierbei wird als ausgezeichnet beurteilt. Auch die Motorclubs des Allgemeinen Deutschen Motorsportverbandes leisten eine rege verkehrserzieherische Arbeit.

Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 660