Goethe-Gesellschaft (1975)

Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979 1985

Die G. wurde am 20. 6. 1885 gegründet, um Goethes Werk zu größerer Verbreitung zu verhelfen. Sitz der G. ist Weimar. Sie ist eine der wenigen gesamtdeutschen Gesellschaften. Seit 1954 finden alle zwei Jahre Hauptversammlungen in Weimar statt. Die G. hat eine schwierige Position, um sich als gesamtdeutsche Gesellschaft zu behaupten. Hager nannte sie auf dem 32. Plenum des ZK der SED im Juli 1957 „Agentur der westlichen Ideologie“. 1958 drängte der Kulturbund auf eine „strengere Anwendung des Prinzips der Parität“ (Jahrbuch der G., 1958). Seit Ende der sechziger Jahre wurde eine Internationalisierung angestrebt. Auf der 61. Hauptversammlung 1969 wurde beschlossen, auch nichtdeutschsprachige Wissenschaftler in den Vorstand aufzunehmen. Im Juli 1973 hatte die G. 4.000 Mitglieder in 24 Ländern (davon etwa 400 im Ausland). Die Tendenz zur Gründung von Ortsvereinigungen im Ausland ist steigend.

Präsident war von 1949 bis Juli 1971 der West-Berliner Prof. Dr. Andreas Wachsmuth, der aus Altersgründen zurücktrat. Sein Nachfolger wurde Helmut Holtzhauer (Direktor der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar), der seit 1958 Vizepräsident der G. war. Sein Vizepräsident wurde der Essener Hans Tümmler. Holtzhauer verstarb Ende 1973. Präsident ist seit April 1974 Prof. Dr. Karl-Heinz Hahn, Weimar. Publikationen: Goethe-Jahrbuch, Schriften der G. Kulturelle Zusammenarbeit; Kulturelles Erbe.

Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 386