DDR von A-Z, Band 1975

Kollektiv, Sozialistisches (1975)

 

 

Siehe auch die Jahre 1979 1985


 

Unter SK. wird in der DDR eine soziale Gruppe von mehreren Personen verstanden, die auf der Grundlage sozialistischer Produktionsverhältnisse, gemeinsamer Interessen, gleicher Rechte und Pflichten ein gemeinsames Ziel im Rahmen des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaftsordnung verfolgt. Der Arbeit in einem SK., der „Grundzelle der sozialistischen Gesellschaft“, wird besondere Bedeutung bei der Formung sozialistischer Persönlichkeiten beigemessen. Demgegenüber stehe in einem „kapitalistischen Team“ die Aufgabenstellung bzw. die Lösung von am „Monopolprofit“ orientierten Problemen im Vordergrund. Durch neue Bewußtseinsinhalte, neue soziale Beziehungen und Aktivitäten habe im SK. das Verhältnis der Menschen zueinander und zu ihrer Arbeit eine „höhere Qualität“ angenommen.

 

Als Voraussetzung für die Wirksamkeit von SK. gilt ihre „richtige“ ideologisch-politische Leitung. Welche reale gesellschaftspolitische Bedeutung den SK. in der DDR zukommt, läßt sich vorläufig aus westlicher Sicht nicht beurteilen. Die Soziologie und empirische Sozialforschung in der DDR hat zur wissenschaftlichen Klärung der Bindungen, Strukturen, Verhaltensweisen und der Konflikte im SK. bisher wenig beigetragen. Kollektiv- und Arbeitserziehung.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 464


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.