DDR von A-Z, Band 1975

SBZ (1975)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979


 

Abk. für die Sowjetische Besatzungszone, den Teil Deutschlands, der aufgrund von Vereinbarungen zwischen den Alliierten nach der Kapitulation 1945 von sowjetischen Truppen besetzt wurde. Das Gebiet der SBZ war nicht identisch mit dem durch die Sowjets militärisch eroberten Gebiet. Ein großer Teil des von Engländern und Amerikanern eroberten Raumes (vor allem große Teile Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts) wurde im Sommer 1945 entsprechend alliierter Abmachungen gegen Ende des II. Weltkrieges an die UdSSR abgetreten (s. Grafik). Dafür willigte die [S. 737]UdSSR in eine Teilnahme der Westalliierten an der Besetzung des von ihr eroberten Berlin ein. Der sowjetische Sektor von Berlin gehörte aufgrund völkerrechtlicher Vereinbarungen zwischen den drei Alliierten (USA, Großbritannien und UdSSR) nicht rechtlich, wohl aber verwaltungsmäßig zur SBZ. Seit 1949 ist er Sitz nahezu aller Regierungs- und Verwaltungsbehörden der DDR. Seit Abschluß des Viermächte-Abkommens über Berlin 1971, dessen Wirksamkeit die SED aber — im Gegensatz zu seinem Text — als auf die drei westlichen Sektoren Berlins begrenzt interpretiert, wird im östlichen Sprachgebrauch für den Ostsektor die Bezeichnung „Berlin — Hauptstadt der DDR“ verwandt, um so seine tatsächliche, seit langem bestehende Hauptstadtfunktion zu unterstreichen. Deutschlandpolitik der SED; Londoner Protokoll.

 


 

Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 736–737


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.