
Textilindustrie (1975)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979 1985
Entsprechend der Industriezweigsystematik der DDR ab 1968 ein eigenständiger Industriebereich, zu dem folgende Zweige zählen: Industrie zur Aufbereitung textiler Rohstoffe; Spinnereien und Zwirnereien; Industrie textiler Flächengebilde; [S. 862]Wirkereien und Strickereien; Textilveredelungs- und -reparaturbetriebe.
In der T. sind in 1145 Betrieben 248.343 Arbeiter und Angestellte (8,2 v. H. aller in der Industrie Beschäftigten) tätig (1973). Von 1960 bis 1973 hat sich die Bruttoproduktion der T. um das 1,91fache und damit im Vergleich zur gesamten Industrie unterdurchschnittlich erhöht (die industrielle Bruttoproduktion stieg im gleichen Zeitraum um das 2,17fache). Die T. gehörte vor dem letzten Kriege zu den wichtigsten Industriezweigen Mitteldeutschlands. Gegenwärtig steht die T. mit 6,7 v. H. des industriellen Bruttoprodukts an achter Stelle aller Industriebereiche. Die Spaltung Deutschlands hat innerhalb der T. eine früher besonders enge wirtschaftliche Zusammenarbeit beendet, was beträchtliche Folgen für die beiderseitigen Absatzmöglichkeiten hatte.
In der DDR führte die Vernachlässigung der Verbrauchsgüterindustrie zu erheblichem Rückstand auch in der T. Der Maschinenpark ist veraltet, so daß die T. auf vielen Gebieten nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Hauptstandorte der T. sind die Bezirke Karl-Marx-Stadt, Dresden und Leipzig.
Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 861–862