
Tierärzte (1975)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979 1985
Mit der Kollektivierung der Landwirtschaft ist den T. für deren bis dahin freiberufliche Tätigkeit der Boden entzogen worden. Sie wurden in ein Staatliches Veterinärwesen überführt, dessen Aufbau dem System der ambulanten Versorgung im Gesundheitswesen (I) sehr ähnlich ist. Tragende Einheit für die behandelnde Tätigkeit sind Staatliche Tierarztpraxen mit angestellten T., denen die veterinärmedizinische Versorgung der Betriebe obliegt, die aber auch darüber hinaus tätig werden. Dafür sind T.-Bereiche abgegrenzt (Gesundheitswesen, IV.)
Die Zulassung zur freiberuflichen Tätigkeit ist seit 1958 gesperrt. Jedoch gibt es in den Städten noch immer „T. in eigener Niederlassung“ (Behandlung von Hunden u. a. kleinen Haustieren, Schutzimpfungen u. ä.).
Für die veterinärhygienischen Aufgaben — Schlachttier- und Fleischkontrolle, lebensmittelhygienische Überwachung der Verarbeitungs- und Verteilungsbetriebe einschließlich Milchwirtschaft usf. - sind Veterinärhygienebereiche und -Schwerpunkte sowie für besondere Aufgaben tierärztliche Hygienedienste gebildet, die von Hygiene-T. bzw. Chef-T. geleitet werden und unter Aufsicht der Veterinärhygiene-Inspektion (bei jedem Bezirkslandwirtschaftsrat) stehen. Die untersuchungstechnischen Aufgaben werden von Veterinäruntersuchungsämtern wahrgenommen. Ausgenommen von dieser Gliederung sind die Kombinate der Nahrungsgüterwirtschaft: bei jedem von ihnen ist ein Tierärztlicher Hygienedienst unter Leitung eines Tierärztlichen Direktors eingerichtet, der in den jeweiligen VEB der Nahrungsgüterwirtschaft eingegliedert ist und dem Direktor des Betriebes untersteht.
Die Ausbildung der T. und des Mittleren veterinärmedizinischen Personals ist analog der der entsprechenden medizinischen Berufsgruppen geordnet (Gesundheitswesen, III). Veterinärmedizinische Forschung und Fortbildung liegen bei den Hochschulinstituten und bei der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Veterinärmedizin der DDR.
Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 863