DDR von A-Z, Band 1975

Wissenschaftliche Räte (1975)

 

 

Siehe auch:


 

WR. werden als forschungsleitende und koordinierende Gremien für verschiedene [S. 954]Bereiche der Gesellschaftswissenschaften gebildet und erlangen in der Wissenschaftsorganisation der DDR eine zunehmende Bedeutung.

 

Ihre Gründung geht auf einen Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 22. 10. 1968 über die Entwicklung der Gesellschaftswissenschaften in der DDR zurück. Im Rahmen des „Zentralen Forschungsplans der marxistisch-leninistischen Gesellschaftswissenschaft“ sind sie für die inhaltliche Ausgestaltung, Organisation und Koordinierung der Forschungsvorhaben verantwortlich. Die WR. übernehmen damit Funktionen, die vor 1969 allein beim Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (IfG) und beim Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (IML) lagen. Die Ratskonstruktion soll eine effektivere Zusammenarbeit der gesellschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitutionen gewährleisten. Die WR. werden dem IfG, IML, der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) und anderen zentralen wissenschaftlichen Institutionen zugeordnet.

 

Die Aufwertung der Akademie nach dem VIII. Parteitag der SED führte zur Angliederung wichtiger WR. an die AdW. Mitglieder der WR. sind Fachleute für das entsprechende Wissenschaftsgebiet aus Wissenschaft, Forschung, dem Partei-, Wirtschafts- und Staatsapparat und anderen gesellschaftlichen Bereichen.

 


 

Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 953–954


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.