
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) (1975)
Siehe auch:
- Deutsches Rotes Kreuz (DRK) der DDR: 1985
Das DRK, (nach Auflösung 1946) im Oktober 1952 wiedergegründet, ist seit 1954 Mitglied der internationalen Liga der Rotkreuz-Gesellschaften. Es untersteht dem Ministerium des Innern, nicht dem Ministerium für Gesundheitswesen. Jede Sanitätseinheit wählt zwar ihren (ehrenamtlichen) Vorsitzenden, er bedarf aber der Bestätigung durch die leitenden Organe. Diese — Zentralausschuß als Spitze (Sitz: Dresden), Bezirks- und Kreiskomitees in jeder entsprechenden Verwaltungseinheit — bestehen aus Funktionären, deren Bestellung durch Wahl von der Zustimmung der SED abhängt. Ihnen unterstehen das Zentralbüro und die Bezirks- und Kreisbüros als ausführende Organe. Insgesamt bestehen 12.370 Grundorganisationen.
Das DRK ist Träger des Zivilen Bevölkerungsschutzes. Die Mitglieder sind verpflichtet, sich der Ausbildung zum „Gesundheitshelfer“ zu unterziehen. Die Zahl der Lehrgangsteilnehmer (1972) an der Grundausbildung betrug 44.800, an der Ausbildung „Junge Sanitäter“ 24.500, an der Breitenausbildung „Erste Hilfe“ 241.300. Die Finanzierung geschieht fast vollständig aus dem Staatshaushalt.
Das DRK erfüllt darüber hinaus auch rein zivile Aufgaben, in erster Linie im Sanitätsdienst bei Großveranstaltungen von Politik und Sport und im Hilfsdienst bei Maßnahmen des Gesundheitsschutzes (Impfaktionen u. ä.). Es unterhält einen Bahnhofsdienst und richtet Hauspflege ein. Ihm ist der gesamte Krankentransport (mit geringfügigen Ausnahmen) übertragen, desgleichen der Wasser-, Berg- und Grubenrettungsdienst. Mitglieder Anfang 1974; 534.000 über 14 Jahre (davon ausgebildet 464.000) und 74.000 „Junge Sanitäter“ sowie 585.000 „Freunde“. Unter den Mitgliedern gibt es 10.321 Ärzte und 59.000 examinierte Mittlere medizinische Fachkräfte. — Präsident ist 1974 Prof. Dr. med. Werner Ludwig (SED). Gesundheitswesen.
Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 197
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