DDR von A-Z, Band 1975

Kraftstoffversorgung (1975)

 

 

Siehe auch:


 

Bis Mitte der 60er Jahre erfolgte die K. noch überwiegend durch aus Braunkohle gewonnene Vergaser- und Dieselkraftstoffe. Seitdem ist eine ständige Substitution von carbochemischen Rohstoffen durch Erdöl erfolgt; dieser Prozeß soll 1976/1977 beendet sein. Zwischen 1960 und 1973 hat sich die Kraftstoffproduktion fast verdreifacht (Mengen in 1000 t):

 

 

Über den Produktionsumfang von Düsentreibstoff (Kerosin) werden entsprechende Zahlenangaben nicht veröffentlicht. Das Produktionsvolumen im VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt an „Turbinenkraftstoffen“ betrug 1972 394.000 t. In diesem 1970 gebildeten Kombinat mit seinen Kombinatsbetrieben Schwedt, Böhlen und Zeitz waren 1972 60 v. H. der Benzin- und 70 v. H. der Dieselkraftstoffproduktion konzentriert. Ihren Kraftstoffbedarf kann die DDR aus der inländischen Produktion voll decken. Darüber hinaus wurden 1972 noch 0,6 Mill. t. Benzin und 0,9 Mill. t. Dieselkraftstoff exportiert. Verglichen mit der Bundesrepublik Deutschland ist jedoch das Verbrauchsniveau bei Benzin noch relativ niedrig, bei Diesel ist jedoch bereits eine weitgehende Angleichung erfolgt. Einem Pro-Kopf-Verbrauch von 0,11 t (Benzin) und 0,17 t (Diesel) in der DDR stehen entsprechende Werte für die Bundesrepublik von 0,29 t (Benzin) und 0,19 t (Diesel) gegenüber.

 

Die Preise (pro Liter) für Benzin betragen 1,65 Mark (96 Oktan; Superbenzin) bzw. 1,50 Mark (88 Oktan; Normalbenzin). Gewerbliche Abnehmer zahlen für Normalbenzin 0,80 Mark. Der Preis für Dieselkraftstoff beträgt 1,40 Mark. Darüber hinaus verkauft die DDR an ca. 125 Inter-Tankstellen Benzin und Dieselkraftstoff gegen frei konvertible Währung. Die Preise sind stets niedriger als in der Bundesrepublik. Sie betrugen Mitte 1974 für Superbenzin 0,69 DM, für Dieselkraftstoff 0,65 DM.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 476


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.