DDR von A-Z, Band 1975

Volkssolidarität (1975)

 

 

Siehe auch:


 

Eine Massenorganisation zur freiwilligen solidarischen Hilfe, insbesondere für alte und kranke Menschen.

 

Im Oktober 1945 in Dresden von allen Parteien und dem FDGB als überparteiliche Hilfsorganisation gegründet, entwickelte sich die V. zur gesellschaftlichen Betreuungsorganisation für alte und in Not geratene Gesellschaftsmitglieder. Nach Ausbau der staatlichen Sozialfürsorge und der Verbesserung der Rentenleistungen haben für die V. die kulturelle Fürsorge und die Einbeziehung der Alten in das gesellschaftliche Leben an Bedeutung gewonnen. Die soziale Hilfstätigkeit wird wesentlich von ehrenamtlichen Volkshelfern und in organisierter Nachbarschaftshilfe geleistet. Zentren der kulturellen und gesellschaftlichen Arbeit sind die Veteranenklubs und -treffpunkte. Daneben unterstützt die V. materiell die internationalen Solidaritätsaktionen, besonders für die Dritte Welt. Die Mittel für die Aktivitäten der V. werden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Sammlungen und Veranstaltungseinnahmen aufgebracht. Höchste Organe der V. sind die Zentrale Delegiertenkonferenz, der Zentralausschuß, sein Präsidium und das Zentralsekretariat. Vorsitzender des Präsidiums ist gegenwärtig Robert Lehmann.

 

1973 hatte die V. 1,67 Mill. Mitglieder und Freunde in 10.593 Ortsgruppen mit 117.551 ehrenamtlichen Volkshelfern. Auf 125.398 Veranstaltungen wurden 9,5 Mill. Besucher gezählt. Für die 352 Klubs der V. wurden 6 Mill. Mark aufgewendet, daneben bestanden über 250 Treffpunkte. Über 17,48 Mill. Arbeitsstunden wurden in der Hauspflege und in der Nachbarschaftshilfe geleistet. Im ganzen wurden für die Altenbetreuung 54,76 Mill. Mark aufgebracht neben 515.000 Mark für internationale Solidaritätsaktionen.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 913


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.