
Akademische Grade (1979)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975
[S. 37]Im Hochschulwesen der DDR werden folgende AG. verliehen:
1. Diplom eines Wissenschaftszweiges (z. B. Diplomökonom);
2. Doktor eines Wissenschaftszweiges (z. B. Dr. oec.);
3. Doktor der Wissenschaften (Dr. sc.);
4. Doktor ehrenhalber in Anerkennung besonderer Verdienste um die Entwicklung von Wissenschaft, Technik und Kultur oder politischer Verdienste (Dr. eh.).
Als erster AG. wird das Diplom am Ende des Fachstudiums erworben und durch die jeweiligen. Sektionen verliehen. Grundlage der Verleihung des AG. Doktor eines Wissenschaftszweiges (Promotion A) sind die positive Beurteilung und erfolgreiche „Verteidigung“ einer Dissertation, der Nachweis von Kenntnissen des Marxismus-Leninismus, die über den Stoff des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums hinausgehen, sowie Fremdsprachenkenntnisse.
Im Rahmen der Hochschulreform wurde in Anlehnung an das sowjetische Beispiel der „Doktor der Wissenschaften“ (Promotion B) als höchster AG. geschaffen. Voraussetzung für die Verleihung sind der Besitz des Doktorgrades (Promotion A) und der Nachweis hervorragender wissenschaftlicher Qualifikation durch eine schriftliche Arbeit, aus der hervorzugehen hat, daß die Forschungsergebnisse dem internationalen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.
Das Recht zur Verleihung beider Doktorgrade liegt bei den Wissenschaftlichen Räten bzw. den Fakultäten.
Die Verteidigung der Diplom- und Doktorarbeiten findet in der Regel öffentlich statt.
Da die Mehrzahl dieser Arbeiten im Rahmen vertraglich festgelegter Forschungsverträge zwischen den Universitäten und Partnern aus der Praxis entsteht, unterliegen ihre Ergebnisse oft der Geheimhaltung.
In diesen Fällen findet statt der öffentlichen Verteidigung ein Kolloquium statt, für das der Kandidat 3 Themenbereiche Vorschlägen kann. Alle wissenschaftlichen Arbeiten können sowohl als Einzelarbeit als auch kollektiv angefertigt werden. Universitäten und Hochschulen.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 37
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